Ein Soldatenbrief, der als normale Post weitergeschickt wurde
Soldat
Horn von der II. Companie des Infanterie Regiments 133 in Zwickau
(s. Absender auf der Rückseite) schickt einen Brief an den Grenadier Julius Fröhner der 4. Kompanie
des Grenadier Regiments Nr. 101 in Dresden. Er vermerkt 'Soldatenbrief'
und 'Eigene Angelegenheit des Empfängers', damit der Brief
unentgeldlich befördert wird, und ergänzt, dass der Empfänger 'Bursche
bei Herrn Premierlieutnant de Vaux' ist.
Der Brief wird von der Post
in Zwickau mit dem Einkreis-Normstempel ZWICKAU I/SACHS. * 2. a
16 1 83 5-6N. versehen und nach Dresden abgesandt.
Dort kommt er am
gleichen Tage an, wie der Ankunftsstempel DRESDEN NEUST. * 7. a 16/1 83
8-12N. ausweist. In der Kaserne wird festgestellt: 'Ist voriges Jahr
zur Reserve entlassen'. Die Ergänzung, dass man nicht weiß
wohin, ist
dann wieder gestrichen worden und der Ort 'Wüstenbrand'
hinzugefügt
worden. So kommt er wieder zur Post zurück. Diesmal zum Postamt 15
in
Dresden Neustadt. Dort stellt man fest, dass dieser Brief jetzt kein
Soldatenbrief mehr ist und taxiert ihn einschließlich 10 Pf.
Strafporto
mit 20Pf. nach und fügt den neuen Zielort auf der Vorderseite
hinzu.
Der Stempel DRESDEN-NEUSTADT * 15. a 17/1 83 1-8V bescheinigt, dass
Postzustellung und Regiment sehr zügig gehandelt haben. Der Brief
kommt
dann am nächsten Tag in Wüstenbrand an, wie der Stempel
WÜSTENBRAND 18
1 83 2-3N. ausweist. Julius Fröhner kann endlich den Brief
seines Freundes Bernhard Horn in Empfang nehmen. Der Inhalt des Briefes
ist erhalten. |