Ein falsches Einschreiben?



Ein Einschreibbrief von Nakel nach Lobsens aus dem Jahre 1877 ist offensichtlich nicht richtig frankiert. Die Gebühr für ein Einschreiben beträgt 20 Pfg. Es fehlen also mindestens 10 Pfg. Porto. Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass der handschriftliche Vermerk 'Einschreiben' fehlt und ebenso die postalischen Vermerke: die Nummern, unter denen das Einschreiben in die internen Listen beim Abgang und beim Empfang eingetragen werden musste. Es ist also zu bezweifeln, dass hier ein Einschreiben vorliegt. Wenn das so ist, so wurde der passende Klebezettel nachträglich aufgeklebt. Dann sind die 20 Pfg. Frankatur das Porto für einen normalen schweren Brief. Dass der Vermerk für schwere Briefe (die rote 2) fehlt, ist kein Hinderungsgrund, denn die wurde nur hinzugefügt, wenn der Absender den Brief nicht schon frankiert hatte.



Die Rückseite zeigt übrigens auch nur den Ankunftsstempel Lobsens.