Auslandsbriefe zum Sondertarif im Nahbereich (113)


Hier sollen Briefpostbelege in das benachbarte Ausland aufgeführt werden, die in den jeweiligen Grenzbereich zu besonderem Tarif verschickt wurden. Die Grenzbereiche und Tarife sind angegeben.

 

Belgien - Dänemark - Frankreich - Niederlande - Russland - Schweiz

Belgien:
Grenzbereich 30 km (Postanstalten die in gerader Linie nicht weiter als 30 km voneinander entfernt liegen.)
Porto für den frankierten Brief  je Loth 1 Sgr., unfrankiert je Loth 20 Centimen.

s. Rundbriefe 115 S.51,  117 S. 64, 119 S. 54f

 

Ein Beispiel:

 

 

Brief am 2.10. 1869 von Malmedy nach Verviers (RB 117 S. 64).

Dänemark:
Zwischen vereinbarten Grenzpostanstalten

Grenzpostanstalten Deutschland: Bredebro, Christiansfeld, Gramm, Hadersleben, Lügumkloster, Scherrebeck, Sommerstedt, Toftlund und Woyens
Grenzpostanstalten Dänemark: Kolding, Ribe, Skodborghus

Porto:

für den einfachen frankierten Brief bis 1 Loth 1 Sgr.
für den einfachen unfrankierten  Brief bis 1 Loth 8 Schilling
für schwerere Briefe bis 15 Loth das doppelte Porto

 

Das Sonderporto für Briefe aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck und Lauenburg wird hier nicht aufgeführt.

 

 Belege sind sehr selten. Meldungen von weiteren Belegen (mit Belegscan) erbeten.

 

 

Brief am 8.4.69 von Hadersleben nach Harthe bei Kolding

Quelle: Sammlung Reinhold Ruh


Frankreich:
Grenzbereich 30 km Luftlinie
Porto: frankierter Brief je 6/10 Loth (10 g) 2 Sgr., unfrankiert 30 centimes.

 

Mazanek-46b

Brief am 27.2.1868 von Saarbrücken nach Saargemünd

Quelle: J. Mazanek: Schriftenreihe 63, S.46

Niederlande:
Grenzbereich 30 km Luftlinie
Porto: frankierter Brief  je  1 Loth 1 Sgr., unfrankiert 10 Cents.

Dieser Tarif galt auch schon vor  Abschluss des neuen Vertrages ab 1.10.1868.

Solche Belege sind nicht selten, insbesondere aus dem Rheinland um Aachen.

Ein Beispiel:

 

 

Brief am 21.9.68 von Geldern nach Venlo.

Quelle: Sammlung Reinhold. Ruh


Russland:
zwischen benachbarten Grenzorten:

Memel und Immersatt nach Polangen,

Laugszargen nach Tauroggen,

Schmallingken nach Georgenburg,

Eydtkuhnen nach Wirballen (Kibarty),

Mierunsken nach Filipowo,

Lyck und Ostrokollen nach Grajewo,

Johannisburg und Dlottowen nach Kolno,

Neidenburg und Napierken nach Mlawa,

Gollub nach Dobrzyn,

Otloczyn nach Alexandrowo,

Strzalkowo nach Slupka,

Ostrowo und Skalmierzyce nach Kalisch,

Kempen und Podzamce nach Wieruschau,

Kattowitz nach Sosnowitz,

Strasburg (Westpreussen) nach Rypin.

 

Porto: frankierter Brief  je Loth 1 Sgr. bzw. unfrankiert  5 Kopeken.

Zusätzlich gibt es ein ermäßigtes Porto für Briefe aus den grenznahen Provinzen (Westpreußen, Ostpreußen, Posen und Schlesien) mit einem Porto von 2 Sgr. frankiert bzw. 10 Kopeken unfrankiert pro Loth in einen russischen Grenzort und  von 3 Sgr. frankiert bzw. 14 Kopeken unfrankiert nach Russland.

 

Wir listen hier aber hier nur die (bislang noch nicht registrierten) Nahbereichsbriefe zu 1 Gr. und bitten um Meldungen solcher Belege.


Schweiz:
aus Hohenzollernschen Gebieten:

Grenzbereich 5 Meilen (52,5 km)
Porto: (s. Rundbrief 117, S 55ff) frankiert 3 Kreuzer, unfrankiert 20 Rappen

 

Hohenzollern: Nur ein Brief registriert:

 

RB116-56-DrFischer140

 

Brief am 27.9.68 von Krauchenwies nach Berlingen

Quelle: 140. Fischer, s. auch Rundbrief 116, S. 56.

 


aus Elsass-Lothringen  bis 6.11.1870:

Grenzbereich 30 km

Porto:  frankiert 20 centimes pro 10 g bis 30 km,

 

aus Elsass-Lothringen  ab 7.11.1870:

Grenzbereich 5 Meilen (52,5 km)

Porto:  frankiert 10 centimes pro 10 g, unfrankiert 20 Rappen

 

Elsass-Lothringen: Es sind 50 Belege registriert (R. Schild: Schriftenreihe 61, s.160); s. Rundbriefe 116 S. 57f, 117 S. 58.

 

Ein Beispiel:

 

 

Brief am 25.5.71 von Rixheim nach Basel

Quelle: Sammlung Reinhold Ruh