Merkmale Alle Marken der hier angesprochenen Serien des Kaiserreichs haben ein einheitliches Format und sind einfarbig auf nicht eingefärbtem Papier gedruckt. Die Marken der Serien Pfennig und Pfennige haben bei den Werten ab 10 Pfg. einen Prägedruck. Alle Marken sind einheitlich gezähnt ( K 13 1/2 : 14 1/4). Bei der zunächst verwendeten senkrechten Reihenzähnung kommen durch fehlerhaften Vorschub verschieden breite Marken vor. Sonderbreiten werden besonders bewertet. Bei der querformatigen 2-Mark-Marke gibt es entsprechend verschieden hohe Marken. Es wurden Lochkämme mit unterschiedlich starken Nadeln benutzt. Es kommen daher Lochungen mit unterschiedlich großen Löchern vor. Bei kleinen Löchern ist die Gefahr größer, dass beim Abtrennen der Marken einzelne Zähne nur verkürzt oder gar nicht mehr vorhanden sind. Das nicht gefärbte Papier kommt in unterschiedlichen Stärken und in unterschiedlichen Tönungen vor. Dies beruht auf unterschiedlichen Rohstoffen und Herstellungsmodalitäten. Extreme Papierstärken werden nur bei der Krone/Adler Serie besonders bewertet. Die Papierfarbe spielt dann eine Rolle bei der Farbbetrachtung, wenn besonders gelbliche oder gräuliche Papiertöne die Farbgebung stark verändern. Bei solchen Marken ist die Farbbestimmung besonders erschwert. In Einzelfällen wird darauf hingewiesen. In manchen Fällen weiß man, dass gelbliche Papiere verwendet wurden (z. B. 37e,f), in anderen Fällen ist dies nicht untersucht und es muss offen bleiben, ob nachträgliche Vergilbungen eingetreten sind, oder ein gelbliches Papier verwendet wurde. Unter UV-Licht wirken Papiere mit starkem Lumpenanteil besonders matt und gräulich. Manchmal sind dann die UV-Farben nur schwer zu bestimmen. Wirkt die Papierfarbe sowohl unter Tageslicht als auch unter UV-Licht besonders weiß, so besteht der Verdacht, dass chemische Reinigungen oder Aufhellungen angewandt wurden. Dies gilt als Mangel. Die Untersuchungen beschränken sich auf gestempelte Marken, daher werden zur Gummierung keine Angaben gemacht. Zur Bestimmung einer Markenvariante sind Papierdicke, Papierfarbe und Größe der Lochungen im allgemeinen nicht geeignet. Es werden daher generell nur folgende Kriterien benutzt: Markenfarbe, Farbauftrag, UV-Farbe und Stempeldatum. Zur Bestimmung der Auflagengruppen I und II der Pfennig-Serie werden jedoch auch die Lochgrößen herangezogen. Das Stempeldatum sagt natürlich nicht etwas über das Herstellungsdatum - wie eigentlich wünschenswert - sondern nur über das Verwendungsdatum aus. Dabei wird das früheste Stempeldatum sehr nahe an das Herstellungsdatum - zumindest an das Auslieferungsdatum - heranreichen und dient daher als Ausschlussargument gegenüber früheren Ausgaben. An das früheste Stempeldatum schließt sich eine Hauptverwendungszeit an, in der die Verwendung dieser Markenvariante regelmäßig Monat für Monat nachgewiesen werden konnte. Danach kann diese Markenvariante noch sporadisch vorkommen: Kleine Postämter haben einen geringeren Bedarf als erwartet oder einzelne Postkunden lassen ihre gekauften Briefmarken aus den verschiedensten Gründen über Jahre liegen, bevor sie verwendet werden. Diese Nachläufer kommen in der Regel selten vor, sind aber nicht auszuschließen. Dies sollten Sie beachten, wenn Sie die Hauptverwendungszeit als Ausschlusskriterium bei späteren Stempeldaten verwenden. Die Angaben über Frühdaten und Hauptverwendungszeiten werden für die Ausgabe Pfennig aus dem neu erschienenen Handbuch zitiert, für die übrigen Ausgaben aus dem Buch von Jäschke-Lantelme. |