Varianten: a, aa, b, ba
Bestimmung der Farbvariante einer Marke
Die 25 Pfennig Marken gibt es in einer Farbpalette von gelborange bis dunkelorange mit allen Zwischentönen. Wo jeweils die genauen Grenzen liegen, bestimmt der jeweilige Prüfer anhand seines Vergleichsmaterials. Die eigene Einschätzung von Grenzfällen ist daher nicht maßgeblich. Man sammle daher eindeutig gefärbte Marken, die um die Farben gelborange für a, gelblichorange für b und dunkelorange für ba liegen.
Es ist zu beachten, dass matte Drucke, starke oder ölige Abstempelungen oder gelbliches Papier das Auge täuschen können. Insbesondere stark gelbliches Papier lässt die Markenfarbe gelber wirken. Auch die matten Drucke der ersten Jahre können den Betrachter täuschen. Eine Zuordnung zu a bzw. b muss über die Grundfarbe erfolgen. Eine Betrachtung unter der Lupe kann hier manche Zweifel beheben.
Die b Variante ist bei weitem die häufigste und tritt schon vereinzelt ab 10.90 auf, so dass das Datum oft nicht zur Unterscheidung von der zuerst herausgegebenen a ausreicht. Die dunkle ba tritt dagegen erst ab 1898 auf. Dies hilft bei der Einschätzung mancher früher auftretenden schon etwas roter wirkenden b.
Etwas ganz besonderes sind die in den Jahren 1890 und 1891 auftretenden aa Marken. Sie sind sehr selten. Zur Farbbeschreibung siehe Variante aa.
Beschreibung der einzelnen Varianten
Die Beschreibung jeder Variante enthält in der Kopfzeile Michel-Nr. und Michel-Farbbezeichnung sowie das Frühdatum und die Hauptverwendungszeit in Klammern, beide Angaben nach Jäschke-Lantelme <Abweichende Frühdaten der Arbeitsgemeinschaft in spitzen Klammern>. Es folgen eine oder mehrere farbliche Darstellungen sowie eine kurze Beschreibung, in der Farbbezeichnungen, die Farben des Michel-Farbenführers benennen, kursiv gedruckt sind.
49a gelborange 13.11.1889 <ArGe 11.11.89> (1889-1993, ab 1886)
Die zunächst herausgegebenen Marken haben einen Farbton um die Farbe gelborange. Sie sind selten gelber und manche sind nur schwer gegen die nachfolgenden b Marken um den Farbton gelblichorange abzugrenzen. Der Haupverwendungszeitraum liegt in den Jahren 1890 bis 1893, danach werden sie seltener. Ab 1896 kommen selten stärker gelbliche Marken vor, die zu dieser Variante hinzugezählt werden. Im Michel-Katalog sind diese daher mit einem doppelten Preis herausgehoben.
49aa lebhaftgelblichorange 13.5.1890 (1890-1891)
Die Variante aa ist sehr selten und wegen der nicht immer eindeutigen Kennzeichen nur geprüft handelsfähig. Die im Michel-Katalog angegebene Farbe lebhaftgelblichorange ist insofern irreführend, als dass man besonders hell leuchtende Marken erwartet. Das Gegenteil ist der Fall. Es sind intensiv gefärbte Marken, die daher etwas dunkler wirken. Ihre Farbe hat einen Farbton, der um lebhaftgelblichorange schwankt, aber die Farbintensität von dunkelgelblichorange. Manche können sogar etwas bräunlich wirken.
In der Vergrößerung (Bild 2) zeigt sich die intensive Färbung der aa mit stellenweise angehäuftem Farbpigment bei der kontrastverstärkten Aufnahme als Farbgebirge. Rechts daneben eine normale a (Bild 3). Diese intensive Färbung zeigt sich bei der aa überall, während manche a Marken nur an einigen einzelnen Stellen intensiver gefärbt sind. Die Farben der Vergrößerungen sind ins orange verfärbt, aber alle Marken wirken unter der Vergrößerung kräftiger gefärbt als bei Betrachtung ohne Vergrößerung.
49b gelblichorange 31.10.1890 <ArGe 31.3.90> (1891-1900)
Diese Variante ist die bei weitem häufigste. Ihr Farbton liegt im Mittel bei gelblichorange, jedoch mit einigen Schwankungen in beide Richtungen sowohl nach gelborange als auch nach orange.
49ba dunkelorange 30.12.97*) (1898-1900)
Diese Variante tritt erst sehr spät auf, hat ein sehr klares hartes Druckbild (Bild 2) und einen kräftigen Farbton, der mit dunkelorange beschrieben werden kann und im Normalfall deutlich rötlicher ist als die b. Bei helleren ba bleibt die Abgrenzung zu b auch hier schwierig.
*) Frühdatum WIEGAND BPP geprüfte Marke
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