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zu Farbbestimmung oder Serie
Pfennig Varianten: I: a, aa, ab, II: b Bestimmung der Farbvariante einer Marke Eine erste grobe Einteilung ergibt die Trennung in Frühauflagen I und Spätere Auflagen II: Bei der 41 liegt diese Trennung Mitte des Jahres 1886. I: Bis 1886 werden im Michel Katalog drei Varianten unterschieden: In den Jahren 1880 bis 1886 treten die 10 Pfennig Marken in vielen Tönen auf, die von matten und hellen rosa und karminen Tönen über kräftige und grelle rosa und rote Farben bis zu dunklen oder schmutzig wirkenden Karmintönen reichen. Diese Farbtöne den beiden Hauptvarianten a und ab zuzuordnen gelingt nicht immer. Dies liegt vor allem daran, dass der bei einwandfreien Belegen deutlich erkennbare rosarote Farbton der ab durch verschiedenste Umwelteinflüsse ins karminrosa umkippt und dann kaum mehr von den eher karminrosa oder karminrot gefärbten a Marken zu unterscheiden ist. Ebenso wird der gelblichorange UV-Farbton der ab verfälscht und tendiert dann ins rosa mit grauen Anteilen, was ebenso eine Abgrenzung zu a erschwert. Immer wieder findet man Marken, die unter UV teilweise rosa, teilweise gelblichorange erscheinen. Offenbar entstehen diese Verfälschungen auch beim Ablösen der Marken. Auf Briefstücken findet man sehr viel häufiger die Originalfarben. Für die eigene Sammlung halte man sich also an Marken mit eindeutigen Kennzeichen: a: Karminhaltige rosa und rote Farbtöne mit einem UV-Bild, in dem (orange)rötliche bis karmine Töne vorherrschen. ab: rosa bis rosarot mit gelblich-orangem UV-Bild, ab 1885 mit einer scharfen Prägung und einem deutlichem Orangeton bei Tageslicht. Beide Varianten können Farbtöne besitzen die stark gegen rot gehen. Die a Varianten von karminhaltigen Rottönen und insbesondere 1883 von kräftigen Rosatönen her und die ab mit grellem Anilinrosarot. aa: Diese Töne müssen abgegrenzt werden gegen die (rosa)roten aa Marken, die deutlich seltener sind. Sie besitzen ein klares kräftiges (rosa)rot und unter UV-Licht orangerot bis braunrot. Sie kommen ab 1882 vor allem bis 1884 vor. Da die Abgrenzung schwierig ist, ist eine Prüfung zu empfehlen. II: b: Die b Marken der Späteren Auflagen II haben eine kräftige Farbe zwischen karminrot und dunkelrosarot mit einigen Helligkeitsnuancen und geringen Braunanteilen. Ihre UV-Farbe liegt bei stumpfbraunlila. Sie sind sehr häufig von 1886 bis 1889 zu finden. Beschreibung der einzelnen Varianten Die Beschreibung jeder Variante enthält in der Kopfzeile Michel-Nr. und Michel-Farbbezeichnung sowie das Frühdatum und die Hauptverwendungszeit in Klammern, beide Angaben nach dem Handbuch der Arbeitsgemeinschaft. Es folgen eine oder mehrere farbliche Darstellungen sowie eine kurze Beschreibung, bei der auch der Text von Dr. Salm bzw. dessen Neubearbeitung durch das Handbuch herangezogen wurde. Die vom Handbuch verwendeten Variantenbezeichnungen und Farbbezeichnungen werden jeweils in Klammern und anderer Schrifttype hinzugefügt. Farbbezeichnungen, die Farben des Michel-Farbenführers benennen, sind kursiv gedruckt. Die Beschreibung beginnt mit den Frühauflagen (I). Die Späteren Auflagen (II) schließen sich an. Frühauflagen I: 41a lebhaftkarmin, lebhaftrosarot 24.1.1880 (1880-1886) Diese Variante kommt in vielfachen Farbnuancen vor. Zunächst 1880 in trüben Farben von helllilarot (Bild 1) bis mittelkarmin (Bild 2) (a. trübrosa bis mattkarmin), die aber immer wieder bis 1886 auftauchen. Dann ab 1881 in lebhaften Tönen um rosa (Bild 3) - vor allem 1883 - bis karminrosa (Bild 4) ebenfalls bis 1886 (a/1. lebhaft-rosa bis karminrosa), sowie bis 1884 seltener in kräftigeren Tönen um lebhaftlilarot (Bild 1) sogar selten bis dunkelkarmin (Bild 2) (a/2. karmin bis dunkelkarmin). Unter UV-Licht erscheinen alle diese Töne orangerot bis karmin, teilweise abgeschwächt in entsprechenden Rosatönen. Ab Mitte 1885 tauchen dann noch einmal matte bzw. stumpfe Farbtöne auf, die einerseits als rosa mit starkem Lilaton (Bild 1), andererseits bräunlichkarmin (Bild 2) oder zuletzt mit mittelbräunlichlila (Bild 3) beschrieben werden können (a/6. lilarosa bis (dunkel)-braunkarmin; mattbräunlichrosa). Unter UV-Licht erscheinen diese ebenfalls matt und ins bräunliche gehend. 41 aa rosarot 26.11.1881 (1882-1884) Diese Variante besitzt eine kräftige rosarote Farbe und einen sauberen Druck (s. Abb. vereinzelte Fehlstellen können aber vorkommen)(a/3 rosarot; FG.:rot). Die Farbe kann leicht um rosarot variieren, enthält aber höchstens einen geringen Karminanteil. Eine Abgrenzung gegen sehr kräftig gefärbte a Marken und gegen intensiv gefärbte ab Marken ist schwierig. Die UV-Farben müssen zwischen orangerot und bräunlichrot liegen und können sehr dunkel sein. 41ab lebhaftrosa 2.1.1880 (1880-1881; 1884) Die erste Nuance der ab tritt vor allem 1880 und 1881 aber auch bis 1884 auf. Ihre Originalfarbe ist mittelrosa bis rosa ohne jeden karminhaltigen Farbton (a/4 eosinrosa bis mattrosa). Unter UV-Licht leuchtet sie strahlend orangegelb. Da diese Anilinfarbe sehr anfällig ist für Witterungseinflüsse, verfärbt sie sich leicht in Richtung karminhaltiger Rosatöne sowohl bei Tageslicht als auch unter UV-Licht. Sie ist dann nur noch schwer gegen a Nuancen abzugrenzen. 41ab (hell)rosa, scharfe Prägung 5.1.85 (1885-86) Die zweite Nuance der ab kommt ab Anfang 1885 bis 1886 mit einer scharfen Prägung vor. Ihre Originalfarbe hat einen leichten orange Beiton (a/5. (zart-)orangerosa). Sie gibt es von mattrosa bis rosa. Die scharfe Prägung allein ist noch kein Erkennungszeichen. Diese kann auch bei a Marken aus dieser Zeit auftreten. Spätere Auflagen II: 41 b lebhaftrotkarmin, dunkelrosarot 10.4.1886 (1886-1889) Diese Variante kennzeichnet die Späteren Auflagen. Sie gibt es in dunkleren, seltener helleren Nuancen mit entweder karminhaltigen oder bräunlichen Rottönen (b. hellrot bis stumpf(dunkel-)rot). Der UV-Farbton ist stumpfbraunlila. Bei der b werden keine Farbnuancen unterschieden. Suche nach Belegen: |